M&G Investments: Anleihen, Privatmärkte und Geldpolitik (2024)

M&G Investments hat auf seinem europäischen Medientag einen Ausblick auf die wichtigen Themen an den Kapitalmärkten gewagt – gerade als die EZB den Leitzins gesenkt hat. Zudem kündigte der englische Vermögensverwalter an, sich künftig noch stärker auf Kontinentaleuropa und APAC zu konzentrieren. Die fünf wichtigsten Erkenntnisse im Überblick.

Guter Zeitpunkt für Fixed Income

David Knee, Co-stellvertretender Investmentchef Fixed Income (Co-Deputy CIO Fixed Income), erläuterte, dass es kaum einen besseren Einstiegspunkt gebe. Die Raten würden in nächster Zeit besonders attraktiv für Investoren aussehen. Die Spreads bei Krediten seien eng, es gebe wenige Puffer gegen negative Auswirkungen.

Das Risiko-Rendite-Profil sei gesunken – bei Hochzinsstaatsanleihen seien die Renditen dafür so hoch wie seit 15 Jahren nicht. In den USA lägen diese bei 4,3 Prozent, trotz Zinserhöhungen. Gerade wenn bei Krediten die Spreads zu eng seien, wären Staatsanleihen eine passende Alternative, weil sich aktuell Ertrag und Konvexität kombinieren ließen. „Das ist durchaus ungewöhnlich“, sagt Knee.

Daneben können Schwellenländer eine Option sein. Der Ertrag kann bei bis zu 8 oder 9 Prozent liegen, erklärt Claudia Calich, Leiterin Schwellenländerkredite (Head of Emerging Markets Debt). Trotz eines guten Jahres für den US-Dollar hätten auch andere Währungen gut performt, wie brasilianische Real oder chilenische Pesos. Sollte der Dollar wieder schwächer werden, gebe es aber keinen großen Puffer mehr. „In dem Fall sollte man selektiver vorgehen“, rät Calich.

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Es sollte wieder mehr Geld gedruckt werden

Die Zentralbanken sollten weiter vorwärts schauen, befand Richard Woolnough, Leiter des Optimal Income Fund. Aus der Nullzinsphase habe man lernen können, dass diese nicht zwangsläufig Inflation verursacht. Nun gelte es, ein angemessenes Level zu finden. „Erkennen die Zentralbanken früh ein Risiko, oder bleiben sie aggressiv?“, fragte Wollnough.

Eine positive Erkenntnis sei, dass die monetäre Politik funktioniert. Auch wenn Fehler passieren können. Das Monetäre müsse zudem Hand-in-Hand mit der fiskalen Politik gehen. Aktuell sieht er eher das Risiko, dass es nicht genug Geld gibt. Gerade bei Sparkursen führe das tendenziell in eine Rezession in Europa.

Entsprechend liege es an den Zentralbanken, wieder eine neutrale Rate zu finden. Um diese zu erreichen, müsse mehr Geld gedruckt werden. „In Corona waren wir in einer Zeit von viel Geld und wenig Gütern. Jetzt haben wir wieder mehr Güter, aber weniger Geld“, erläuterte Woolnough. Für die amerikanische Zentralbank Fed schätzt er, dass 4 bis 5 Prozent reichen würden. In Großbritannien und Europa sehe es wohl ähnlich aus. Dennoch müsse man bei den Maßnahmen vorsichtig sein, um die Inflationsrate nicht wieder nach oben zu treiben.

Opportunitäten an den Privatmärkten

An den Privatmärkten gebe es derzeit mehrere Opportunitäten, findet Jeffrey Lin, Leiter thematische Aktien (Head of Thematic Equities). Thematisch seien dies KI, selbstfahrende Autos und humanoide Roboter. Aufseiten der Unternehmen gebe es ebenfalls drei Opportunitäten: Firmen, die die Technologie ermöglichen (beispielsweise Halbleiter), die Hersteller und Anbieter und schließlich die Nutznießer des Ganzen: Tech-Unternehmen, medizinische Forschung, sowie medizinische Anwendungen.

Größere Risiken bei KI und damit verbunden für Computerindustrie entstünden erst, wenn die Rechnerleistung sich nicht ständig weiter verbessert. Dann würde der Wert der Unternehmen sinken. Die Stromerzeugung sei weniger ein Problem, die Regulatorik könnte jedoch ein Risiko darstellen. „Die Unternehmen gehen aber proaktiv auf die Regulatoren zu, um mit ihnen zusammenarbeiten. Daher bin ich da optimistisch“, sagt Lin.

Ein weiterer Sektor an den Privatmärkten, der für M&G von besonderer Bedeutung ist, ist Nachhaltigkeit. Hier seien besonders Firmen interessant, die sich dem Pariser Klimaabkommen verschrieben haben, erklärt John William Olsen, Leiter Impact-Aktien (Head of Impact Equities). Dazu zählen Firmen, die sich der Dekarbonisierung verschrieben haben oder Lösungen in dem Bereich anbieten. Hier kommt es zu Überschneidungen mit KI, da es Unternehmen braucht, die technologische Lösungen bieten.

Als Investoren habe man zudem die Möglichkeit, entsprechend Druck auf die Unternehmen auszuüben. Auch vonseiten der Staaten und der Gesellschaft passiere dies. „In den USA und Asien sehen wir das noch weniger“, sagte Olsen. Als ein Beispiel nennt er Minenunternehmen. Hier gebe es etwa das Problem, dass es weniger technologische Lösungen bereitstehen. Deswegen sind aber gerade die Unternehmen interessant, die die Ausrüstung herstellen. „Denn hier schlummert das Potenzial“, erklärte Olsen. Nachholbedarf gebe es zudem bei den zugrundeliegenden Daten, wenn es um Nachhaltigkeit geht.

Ein spannender Markt sei Indien, meint Portfoliomanager Vikas Pershad. Bei Private Equity bewege man sich in einem günstigen Umfeld. Unter dem wiedergewählten Präsidenten Narendra Modi gelte da Motto: Dringlichkeit, Verantwortlichkeit, Gelegenheit. Dies treffe entsprechend auf viele Unternehmen zu. „Wir sehen viele Börsengänge, für mich ist jetzt daher die beste Zeit“, sagte Pershad. Aus Sicht des in Singapur sitzenden Portfoliomanagers werden viele Länder in Asien dem japanischen Beispiel folgen und die Abenomics versuchen zu kopieren – und dabei möglichst Fehler zu vermeiden. Ein Markt, der noch unter dem Radar laufe, sei Südkorea.

Wie Europa bei VC und IPOs aufholen kann

Andrea Rossi, Geschäftsführer der Gruppe (CEO) und Joseph Pinto, Leiter Asset Management (Chief Executive Asset Management) verwiesen darauf, dass die USA im Bereich der Private Assets dreimal größer als Europa ist. Beim Private Debt immerhin doppelt so groß. Das biete aus ihrer Sicht aber Wachstumschancen in Europa, die bisher nicht ausgenutzt wurden.

„Was ist mit den Unicorns in Europa? Die erhalten oft Venture Capital aus den USA, weshalb der Börsengang dann ebenfalls in den USA erfolgt“, sagt Rossi. Das Asset Management in Europa könne einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Start-ups ihr VC aus Europa erhalten und dann für den IPO ebenfalls Europa wählen. „Es fehlt nicht an starken Innovationen“, ergänzt Rossi. Es sei schade, wenn die Innovationstreiber in den USA gelistet werden. Hier wünscht er sich mehr Unterstützungen von europäischen Institutionen. Für Pinto liegt die Lösung auf der Hand: „Die Kapitalmarktunion ist die Antwort.“

Flagschifffonds könnte nach Europa kommen

Rossi und Pinto gaben zudem einen Einblick in das laufende Geschäft. Man habe die Wachstumsziele erreicht, so Rossi. Die Effizienz konnte gesteigert werden, die Bilanz ging um vier Punkte nach oben.

Die Versicherungs- und Asset-Management-Sparten seien stärker miteinander integriert. Der Pru Fund, also der Lebensversicherungsfonds, sei inzwischen 55 Milliarden Pfund Sterling (65 Milliarden Euro) schwer. In Großbritannien habe man laut Rossi 5 Millionen Versicherungsnehmer, außerhalb des Vereinigten Königreichs wird der Pru Fund so gut wie nicht angeboten – zumindest noch nicht.

Rossi kann sich den Schritt nach Kontinentaleuropa vorstellen, jedoch seien die Menschen dort risikoaverser als die Briten. Generell bräuchten Retail-Investoren aber mehr Zugang zu allen Anlageklassen.

Pinto, der ebenso wie Rossi seit etwa einem Jahr erklärt die gestiegene Performance der Reorganisation der Investmentteams. In Zukunft wolle man sich noch stärker auf die EU und APAC konzentrieren. „Wir sind kein US-Player, verstehen dafür aber Europa sehr gut. Nachhaltigkeit steht hoch in der Agenda, weshalb unsere Produkte meist nach Artikel 8 und 9 aufgelegt sind“, erklärt Pinto. Als weiterer Schritt sollen mehr bestehende Produkte in Eltifs umgewandelt werden. Von aktiven ETFs nimmt M&G hingegen Abstand: „Es ist sicherlich ein gutes Produkt für eine digitale Plattform.“

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