light novel: Beliebte & empfohlene Bücher bei LovelyBooks (2024)

Yggdrasil war 12 Jahre das vorherrschende Online-Rollenspiel. Doch nun sollen die Server heruntergefahren werden. Der Gildenmeister, der sogenannte Overlord, mit dem Alias „Momonga“ ist der letzte verbleibende Spieler seiner Gilde Ainz Ooal Gown und möchte im Spiel eingeloggt bleiben, bis dieses ihn von selbst hinausbefördert. Es hat jahrelang sein sonst langweiliges Leben begleitet und er ist trotz, dass der Hype am Spiel vorbei ist, treu geblieben. Doch als die Zeit gekommen ist, wird Momonga nicht aus dem Spiel ausgeloggt, sondern das Gegenteil passiert. Er kann sich nicht ausloggen und ist in diesem gefangen. Plötzlich wird das Spiel zur Realität, denn die NPCs, die vorher nicht sprechen konnten, werden zu echten Geschöpfen. Momonga hat eines vor mit den neuen Gegebenheiten. Er will seine Gilde Ainz Ooal Gown zu einer Legende machen.

Anfangs habe ich nur mal in das Buch hineingeschnuppert und hatte gar nicht vor, dieses zu lesen. Doch dann hat mich etwas an diesem gepackt und ich musste es einfach lesen. Erst habe ich überlegt, was mich daran angezogen hat, bis mir Parallelen zur Hauptfigur aufgefallen sind. Ich konnte seine Gefühle und Gedanken nachvollziehen, gerade als es um das Ende seines geliebtes Spieles ging und scheinbar keiner seiner ehemaligen Kameraden zumindest zu diesem Ende auftauchen wollte, um sich zu verabschieden. Einst hat er viele Abenteuer mit den Spielern erlebt, hat sie in sein Herz geschlossen und ihm war das Spiel wichtig. Es hat viel von seinem Leben eingenommen und es hat ihm einfach wehgetan, dass nun plötzlich Schluss sein sollte und er wusste, dass das eine große Leere hinterlassen wird. Zudem wird er auch nicht mehr den Kontakt zu den anderen Spielern haben, obwohl er schon seit Wochen/Monaten dafür allein gekämpft hat, dass seine Gilde am Leben blieb (ist allein auf Quests gegangen etc.).

Ich konnte seinen Schmerz und die Enttäuschung sehr nachvollziehen. Es war, als würde er mir aus der Seele sprechen, denn solche Gedanken sind mir auch einmal durch den Kopf gegangen. Bei mir war es zwar kein Online-Rollenspiel, sondern ein Foren-Rollenspiel, welches immer mehr Spieler verloren hat und wo man gemerkt hat, dass es langsam stirbt und eines Tages wohl verschwinden wird, aber am Ende kommt es auf dasselbe hinaus. Allerdings muss ich sagen, dass Momonga noch mehr in diesem Spiel, man könnte es schon als Such bezeichnen, gefangen war. Ich habe hier schon noch mein reales Leben und finde es nicht so schrecklich wie er, aber dennoch waren mir die Gefühle, die er beim augenscheinlichen Ende und das sich Spieler nicht mehr bei ihm gemeldet haben, sehr nachvollziehbar. Das hat mich auf jeden Fall an das Buch gebunden.

Dementsprechend fand ich auch immer wieder Einwürfe im späteren Verlauf gut, wenn sich Momonga an seine Kameraden erinnert hat, was er mit ihnen erlebt hat, kleine Anekdoten an damals etc. In dieser neuen Welt wird er ja auch von der Hoffnung getrieben, dass vielleicht auch alte Spieler es in diese Welt verschlagen hat und er eines Tages auf sie trifft und sie wieder gemeinsam in ihrer Gilde leben können.

Das Buch war in diesen Stellen auch sehr eindringlich und packend geschrieben. Es hat einen in den Bann gezogen. Allgemein hat mir die aufgebaute Fantasy-Welt in dem Buch gefallen.

Die Gedanken der Hauptfigur waren allgemein immer recht spannend, gerade da er die Befürchtung hat, da er ja jetzt ein Untoter ist, dass er seinen menschlichen Bezug ganz verliert und nichts mehr bleibt von dem Spieler, der er einmal war. Dadurch, dass er sich immer mehr zu einem gefühllosen, berechnenden Untoten entwickelt hat, wirkte er auch an manchen Stellen sehr arrogant und unnahbar, verhielt sich aber dennoch anderen Figuren japanisch typisch sehr höflich gegenüber. So richtig kann ich mir noch keinen Reim aus diesem Verhalten machen, denn es wirkt manchmal so, als wüsste er nicht, welche Rolle er spielen möchte. Die Zweifel drückt er ja immer wieder aus, dass er im wahren Leben nicht für eine Führungsstelle gemacht war, aber gleichzeitig auch kein Untergebener mehr sein möchte. Er muss in die Rolle des mächtigen untoten Zauberers hineinwachsen.

Die Nebenfiguren, insbesondere Momongas Gefolge fand ich in Ordnung. Seine treue Dienerin die Teufelin Albedo vergöttert ihn ja, was er sich selbst eingebrockt hat. Das war manchmal schon echt etwas zu viel, wie auch das ängstliche Verhalten von dem Elfen Mare. Der stottert, wenn er redet vor Ehrfurcht/Angst. Das lässt sich halt nicht sonderlich gut lesen, wenn da dauernd Pünktchen sind oder angefangene Wörter.

Was mich wirklich sehr stark an dem Buch gestört hat und was mir dann auch die anfängliche Begeisterung etwas genommen hat, war der Infodump zwischendrin. Ja, mir ist klar, dass es hier um ein Spiel geht und das ab und an ein paar Spielmechaniken erklärt werden müssen. Aber kann man das nicht praktisch in einen Text mit einbinden, sondern muss das trocken theoretisch erklären? Meistens hat Momonga mit Überlegungen die Spielmechaniken erklärt und da ging es noch, obwohl das manchmal für meinen Geschmack schon übertrieben war. Aber es gibt auch eine Stelle, wo über eine Seite etwas aus dem Spiel erklärt wird. Davon abgesehen, dass ich allgemein von solchen Spielmechaniken wenig Ahnung habe (bin keine Gamerin, schaue wenn nur Streamern dabei zu), fand ich das auch einfach zu viel Information auf einmal. Man wird doch nicht glauben, dass ich mir gemerkt habe, was nun an Momongas Figur so besonders ist. Der hat halt paar Fähigkeiten, die ihm zu einer starken Figur machen.

Mehr hätte es mich an der ein oder anderen Stelle interessiert, welcher Spieler wirklich hinter Momonga steckt. Es wurde zwar einmal sein echter Name erwähnt, was er gearbeitet hat und das er neben Yddrasil und seiner langweilig Arbeit im Leben nichts hatte, aber das ist doch schon ganz schön mau… und auch sehr klischeehaft. Da wünsche ich mir etwas mehr Info und… vermisst er denn wirklich nichts aus der echten Welt? Stört es ihn tatsächlich nicht, dass er jetzt als dieser untoter Overlord in einer fremden Welt gefangen ist?

Fazit: Anfangs konnte ich mich sehr gut in den Prota hineinversetzen, obwohl da nicht einmal viel passiert ist. Aber die Vermittlung von Gedanken und Emotionen war sehr gut. Anschließend fand ich durch viel Infodump und der Entwicklung des Protas die Geschichte schwerfälliger zu lesen. Daher vergebe ich vier Sterne.

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Author: Otha Schamberger

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Name: Otha Schamberger

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